Aquaponik Blog

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Regenbogenforelle – Anforderungen an die Aquaponik

Wie ich im vorherigen Beitrag „Meine Gedanken zur zweiten Saison“ geschrieben hatte, interessiere ich mich gerade für Forellen. Ich überlege, ob diese in der kommenden Saison eine Ergänzung zu meinen Karpfen sein werden. Den Vorteil gegenüber Warmwasser-Fischen wie Tilapia (Buntbarsch) sehe ich in einer günstigeren Energie-Investition.

Dazu habe ich intensiv recherchiert: Wer sucht der findet – und so bin ich auf einen Bericht aus der Schweiz gestoßen. In einem Versuch wurden hier Regenbogenforellen mit einer Besatzdichte von 13 kg pro 1000 L Wasser getestet. Mit gutem Erfolg (Besatz-Dichte gleich Erntegewicht). Diese Größenordnung entspricht schon meinen Vorstellungen.

Über die Regenbogenforelle

Regenbogenforellen sind eine Züchtung und stammen ursprünglich aus Nord-Amerika. Die Regenbogenforelle ist aber mittlerweile auch bei uns in Europa in Bächen und Flüssen zu finden und gut an dem rötlichem Streifen erkennbar (siehe Bild oben).

Optimale Wassertemperatur: Der Vorteil der Regenbogenforellen gegenüber den restlichen Forellenarten soll in einer besseren sprich höheren Verträglichkeit der Wassertemperatur liegen. Denn die optimale Temperatur von Forellen liegt bei ca. 10 bis 18 Grad und sollte die 20 Grad auf gar keinen Fall überschreiten. Bei normalen Forellen müsste ich im Sommer also stark aufpassen, dass das Wasser nicht zu warm wird. Die Regenbogenforelle verträgt lt. Wikipedia immerhin bis zu 25 Grad.

Anforderungen an die Aquaponik

Ein Nachteil wird die geringe Nährstoffdichte des Fischwassers sein: Weil ich nach meiner Rechnung auf 1.000 Liter deutlich weniger Fische halten kann als mit den Karpfen. Dies hat dann zur Folge, dass ich im Forellen-Kreislauf nur Schwachzehrer wie Kräuter und Salat anbauen kann.

Regulierung Wasser: Bleibt noch zu klären, wie die Wassertemperatur im Sommer reguliert werden kann. Und auch die Umlaufzeit des Wassers im System sollte hoch sein, da Forellen nach meiner Recherche nicht nur sauberes sondern auch sauerstoffreiches Wasser benötigen.

Außerdem benötigen sowohl Forellen als auch Regenbogenforellen Fließwasser damit sich durch die Schwimmbewegung ein festes Muskelfleisch aufbaut. Forellen die sich kaum bewegen, also nur so vor sich her dümpeln wie der Karpfen, verkümmern nach meinen Recherchen bald.

Künstliche Strömung erzeugen: Somit wäre eine Gegenstromanlage, wie wir sie aus dem Schwimmbad kennen, eine gute Voraussetzung. Natürlich muss die Stärke der Wasserströmung den Fischen entsprechen. In der gewerblichen Fischzucht werden sogenannte Rundbecken mit seitlicher Einlassung von Wasser und Sauerstoff verwendet. Dadurch entsteht eine nicht auf hörende Endlos-Strecke für die Fische.

Bei klassischen Forellenzuchten in Naturteichen besteht aus Bächen oder Quellen ein Wasserzufluss von 1 Liter pro Sekunde. Ein Liter Wasser pro Sekunde sind 60 Liter in der Minute bzw. 3600 Liter in der Stunde. Außerdem soll der Zufluss so hoch sein, dass das Wasservolumen im Behälter 4-5 mal pro Tag gewechselt wird.

Meine Planung

In der praktischen Ausführung sehe ich soweit keine wesentliche Problemstellung. Die Wassermenge, die Wasserqualität und der Sauerstoffgehalt in einer Aquaponik-Anlage für Forellen sind allerdings eine weit höhere Voraussetzung und verlangen nach einer handfesten Umsetzung – bevor auch nur ein einziger Fisch schwimmt. Dazu will ich mir nun in den kommenden Tagen konkret Gedanken machen. Anregungen und Vorschläge sind dazu gerne willkommen …

Bild-Quelle: GYNEX – Fotolia.com ; Lizensiert für uns von unserer Agentur Portunity GmbH

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12 Comments

  1. Dorni Januar 27, 2013

    Um Sauerstoffanreicherung und Strömung zu erreichen würde ich dir eine mammut pumpe oder auch airliftpump empfehlen so hast gleich 2 fliegen mit einer klappe

    reply
  2. Dominik Weber Februar 13, 2013

    Hey Thommy mein Freund,
    lass die Finger von Forellen.
    Die Jungs hören auf gierig zu fressen wenn es 20°C erreicht, oder übersteigt.
    Wir haben das bereits durch, hatte ich dir auch glaube ich mal erzählt.
    Investiere doch lieber in eine Solarthermie und nimm im Gewächshaus die Tilapien die erst dann richtig loslegen.
    Wir hatten Wassertemperaturen im Sommer von 28°C !!!

    LG
    Dom

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  3. Eugen April 17, 2013

    Hi Thomas,

    Frage oder Anregung einfach in die Runde. Vielleicht bist du schon selber drauf gekommen bzw. sich überlegt.

    Wie wär es einen Kühlschrank als Kühlsystem fürs Wasser zu verwenden? Bin kein Ingenieuer, sondern nur Kaufmann und Aquarianer. Stelle mir es so vor, dass man den Kühlschrank so umbaut, dass die Schläuche oder Rohre im Kühlschrank in Schlangen zu verlegen, damit das Wasser so lange wie möglich gekühlt, bevor es wieder zu den Fischen gepumt wird. Kreislauf: Wasser von den Fischen zu den Pflanzen, von den Pflanzen durch Kühlschrank und vom Kühlschrank zu den Fischen. Bei einem Kühlschrank mit intergriertem Gefrierfach würde Sinn machen das Wasser als erstes durch den Gefrierfach fließen zu lassen und dann durch den Kühlbereich.

    Stellt sich die Frage der nötigen Kapazität, da sollen sich die Handwerker Gedanken drum machen. 😉

    Hier besipielhaften Verbrauchswerte:

    http://www.stromverbrauchinfo.de/stromverbrauch-kuehlschraenke.php

    MfG
    Eugen.

    reply
  4. Stefan Oktober 6, 2013

    Hallo Thomas, hallo Eugen,

    „Energieeffizienz“ hiess es da in eine Beitrag von Dir,Thomas
    Ein grosser Kühlschrank ins natürlich ein Energiefresser -ABER…
    … eigentlich ja nur eine Wärmepumpe.
    Diese gibts in unterschiedlichsten Größen am Markt.
    Man nehme… *grins*
    Den Fischtank als Wärmequelle mit xxx m Kühlkreislauf –
    Die Pumpe –
    und die Wärmesenke …
    Diese sollte sich allerdings gerade im Sommer über viel Wärme freuen.
    Sicher könnte man auch versuchen die sommerliche Wärme in den Winter zu retten … technisch ist da vieles möglich … aber das wird nicht Billig 🙁

    reply
  5. Stefan Oktober 6, 2013

    Eine WP mit Faktor 3 würde aus 15° warmen Wasser immerhin 45° Wärme „zaubern“ kann man diebei euch im Sommer sinnvoll nutzen ? – mir fällt nur Hefe ein 😉
    Naja und Algenzucht … ( laut youtube stark im Kommen )

    reply
  6. Klaus August 6, 2014

    Hallo Thomas,

    Eugens Vorschlag ist ein Weg in die richtige Richtung. Jedoch wäre hier der Stromverbrauch zu hoch und die Einstellung der Temperatur ist schwierig.

    Mein Vorschlag wäre z. B. eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (Im kleineren Massstab als bei einem Haus). Die Wärme aus Medium A (normal Aussenluft; gewünscht Wasser) zu entziehen und die Wärme an Medium B (normal Wohnräume; gewünscht Aussenluft).

    Bei 3600 L/h durchlauf sollte es aber schon eine relativ grosse Anlage mit mindestens zwei Lamellenwärmêtauschern sein.

    Beispiel:
    http://www.schwaemmle-gmbh.de/pdf/ELW_screen_de.pdf

    Gruss
    Klaus

    reply
  7. Klaus August 6, 2014

    Ergänzung:

    Du solltest dafür auch einen Pufferspeicher (am besten 2 Tanks (1x Wasser warm, 1x Wasser gekühlt)) benutzen um die Effektivität zu steigern.

    Auch sollte der Kreislauf unabhängig vom Wasserkreislauf sein um Temperaturschwankungen zu vermeiden (z. B. nur den Pumpensumpf kühlen und nicht den Wasserfluss).

    Energiekosten dürften nur durch die Pumpen zu den Lamellenwärmetauschern und das jeweilige Gebläse entstehen.

    Gruss
    Klaus

    reply
  8. manfred Februar 15, 2015

    hi leute,

    eigentlich habe ich null ahung von aquaponik, bin aber dennoch interessiert.

    für die kühlung fallen mir zwei dinge ein:
    1) zwei behälter in die erde eingraben, die hohlräume zwischen behälter und erdreich mit sand füllen – und schön feucht halten. mit der verdunstungskälte sollte im ersten behälter die „vorkühlung“ erfolgen, im zweiten dann die „Hauptkühlung“. mit dementsprechenden metern an leitungen sollte da doch ein ordentlicher temperatursturz erfolgen. wenn die zuleitung zum zuchtbecken dann auch noch dementsprechend kurz uber der erde ( ggf. isoliert) geführt wird, denke ich, dass man damit etwas erreichen kann.
    2) ebenfalls eine „verdunstungskühlschrank“: so wie es die wütenbewohner machen. ein kleiner tontpf kommt in einen großen, der hohlraum dazwischen wird mit sand gefüllt, nass gemacht – das kühlgut ( in dem fall wasser) komtm in den kleinen topf, das ganez abdecken – fertig. vermutlich wird es schwer werden tontöpfe in demensprechender größe zu finden, aber es gibt jede menge alter mauerziegel, mit denen man sich so etwas selbst „mauern“ kann.

    das sind nur die gedanken eines laien am rande und ich hab keine ahnung, ob es für die wassermenge reichen kann. ich persönlich würds jedenfalls mal im kleinen rahmen, als pilotprojekt versuchen.

    lg,
    Manfred

    reply
  9. bella April 6, 2015

    Hallo Thomas,

    Hattest du Erfolg mit den Forellen?

    lg Bella

    reply
  10. energy fin Mai 6, 2015

    Also, bei den erforderlichen Massendurchsätzen an Wasser sehe ich da ernste technische Probleme. Die ganzen technischen Kühlungen fressen Dir die Haare vom Kopf. Und das Tuareg-System leistet nicht annähernd genug. Wasser hat nämlich eine heftige Wärmekapazität. Daher all die schönen Wasserheiz- und -speichersysteme.

    Was funktionieren könnte, ist die Verlegung der gesamten Tanks min. 1 m unter Gelände. Mit hinreichend Überdeckung bleibt das Wasser ungefähr bei 15 Grad. Von selbst. Die Fische haben dann kein Licht, aber das muss wahrscheinlich nicht, oder?

    Noch ein Vorteil, wenn die Überdeckung Frostfreiheit gewährleistet, könnte die Anlage durch den Winter laufen, eine hinreichende Wasseraufbereitung vorausgesetzt.

    bye, fin

    reply

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